IMMERSION | REFLEXION Zwei Rezeptionskonzepte im Widerstreit

Das alltagssprachliche Modewort ›Immersion‹ will als all-inclusive concept zeitgenössische Medienformen beschreiben, die ihre Zuschauer*innen körperlich wie geistig allumfassend vereinnahmen. Gleichzeitig besteht die Kompetenz heutiger aufgeklärter Medien-User*innen insbesondere darin, sich wissend von den manipulativen Effekten von Medien distanzieren zu können.

Im Spannungsfeld zwischen diesen beiden totalitär gedachten Zuständen – zwischen einer näheerzeugenden Immersion und einer distanzerzeugende Reflexion – positionieren sich die Texte der Studierenden: Sie verstehen Medienwirkungen und Rezeptionsprozesse stattdessen als dynamische und oszillierende Bewegung der User*innen zwischen ihrer eigenen und der simulierten Welt. Dabei interessieren sie sich inbesondere dafür, in welcher Form durch diese dynamische Bewegung Kunst zur Form der Gesellschaftskritik, zur Möglichkeit der Selbst- und Fremdwahrnehmung und damit zum Lebensraum wird, der uns heute mehr denn je unmittelbar und multimodal umgibt.

Kunst als Gesellschaftskritik – Andere | Ver | Stehen

Kunst als Subjektpositionierung – Selbst | Ver | Lust

Kunst als/im Lebensraum – Welt | Ver | Orten