Kritische Sichtung des Museums für Verhütung und Schwangerschaftsabbruch

von Gianna Lepold

Ich habe mich im Zuge dieses Kurses mit dem Wiener Museum für Verhütung und Schwangerschaftsabbruch auseinandergesetzt. Das Museum wurde 2007 eröffnet und ist im Kern das Resultat von Mag. Barbara Sommerer (Museumsgestalterin), Dr. Susanne Krejsa MacManus (Wissenschaftsjournalistin) und DDr. Christian Fiala (Gynäkologe). Der Ausgangspunkt für die Gründung des Museums waren Gespräche mit jungen Frauen, die eine Schwangerschaft abgebrochen haben oder abbrechen wollten. Laut der Abschrift des Audioguides interessierten sich die Frauen „für eine Verhütungsmethode, die sowohl natürlich als auch sicher ist.“ [1] Das Museum ist in zwei Räume unterteilt und zeigt einen Querschnitt durch die Geschichte der Verhütung. Die Informationen sind durch Bilder, Zitate und Videoausschnitte audiovisuell aufgearbeitet. Der erste Raum nennt sich Verhütungsraum und der zweite Schwangerschaftsabbruchraum. Oberhalb des Bildschirms des ersten Panels ist ein Spruch von 1914 zu lesen: „Das Resultat des Geschlechtsverkehrs ist im Allgemeinen das Kind.“ [2] Da das Zitat relativ am Anfang des Raumes gezeigt wird, (die Panels sind nummeriert und es ist angedacht die verschiedenen Anzeigetafeln in einer bestimmten Reihenfolge zu begutachten) habe ich den Subtext so interpretiert, dass das Museum sich entgegen der Annahme dieses Zitates mit der zunächst einmal plump wirkenden Frage beschäftigt, was denn ansonsten das „Resultat“ von Geschlechtsverkehr wäre? Da der Name des Museums durch die Betitelung Museum für Verhütung und Schwangerschaftsabbruch eine Richtungimpliziert, ist die naheliegende Antwort für mich „kein Kind“. Ich war demnach gespannt ob das Museum die Binarität Kind / kein Kind versucht aufzulösen und sich auch Themen widmet, die Sex in andere Kontexte setzt. Was ist mit Freude, Genuss als Resultat von Geschlechtsverkehr? Wird auch das Thema queerer Sex behandelt? Wie sieht Verhütung beispielsweise aus, wenn Frauen miteinander schlafen? Was gibt es für Geschlechtskrankheiten und durch welche Verhütungsmittel lassen diese sich vermeiden? Ich werde mich im Zuge dieses Essays hauptsächlich mit dem Verhütungsraum auseinandersetzen.

Reproduktiver Futurismus

Viele Queertheoretiker_innen haben argumentiert, dass man sich von naturalisierten, heteronormativen Konzepten der Zukunft distanzieren soll, um sich normierenden Politiken der Zeit zu widersetzen. Lee Edelmans No Future positioniert das Konzept der normativen Zeitlichkeit in den Mittelpunkt der Hetero- bzw. Homonormativität. [3] Edelman beschäftigt sich in seinem Werk unter anderem mit Fragen dazu, worauf Politiken beruhen und ob sie immer mit einem Versprechen an eine bessere Zukunft einhergehen? Es wird in radikalen und polemischen Thesen formuliert inwiefern Politik darauf hinausläuft bestimmte soziale Ordnungen zu bestätigen. Für Edelman ist in der Ideologie einer heteronormativen Gesellschaft das Kind ein_e Bedeutungsträger_in für eine verlorene Erfahrung von Ganzheit. Diese Erfahrung der Ganzheit wird laut Edelman als Zukunft entworfen, die aber in diesem Sinne niemals eintreten wird. [4] Wenn Edelman von Child spricht, meint er damit nicht Kinder im tatsächlichen Sinne, sondern das Kind als ideologisches Zeichen für die Zukunft der Gesellschaft. Dadurch wird die Erfahrung der Ganzheit auf ewig in die Zukunft verschoben. Das Kind dient demnach als kollektiver Sinnstifter. Ein futurisches Denken, was auf sexueller Reproduktion basiert, bezeichnet er als reproduktiven Futurismus. Edelman fordert außerdem: „insist that the future stop here“. [5] Er fordert damit alle Menschen, die sich als queer bezeichnen dazu auf sich diesem Dogma zu verweigern. „Queer subcultures produce alternative temporalities…outside the conventional forward-moving narratives of birth, marriage, reproduction and death“. [6] Kinder werden für politische Zwecke benutzt und Edelman beschreibt, dass eine Position, die sich gegen das Kind richtet eigentlich politisch gesehen unmöglich ist, weil man sich dann ‚gegen das Leben‘ entscheidet. Er zitiert am Anfang des Buches einen Slogan einer Anti-Abtreibungs-Kampagne: „We’re fighting for the children. Whose side are you on?“ [7] Es geht dabei aber nicht um die Kinder als Individuen, sondern als Bedeutungsträger_innen für ein ganzheitliches Erfahrungsfeld eines Subjekts des reproduktiven Futurismus. „That Child remains the perpetual horizon of every acknowledged politics, the fantasmic beneficiary of every political intervention.“ [8] Der reproduktive Futurismus bedient sich einer Erzählung der Bedeutungsstiftung. [9] Edelman schlägt vor, dass man sich gegen die KINDER und eine niemals eintretende Zukunft, für die sie symbolisch stehen, wenden soll. Er plädiert für eine Gegenwart, die die bestehende gesellschaftliche Ordnung in ihrem Fundament bedroht und für eine Lust, die sich dem Reproduktionszwang widersetzt. „The consequences of such an identification both of and with the child as the preeminent emblem oft the motivating end, though one endlessly postponed, of every political vision as a vision of futurity must weigh on any delineation of a queer oppositional politics“ [10]. Queer bedeutet für Edelmann keine fixierte oder essentielle Identität, sondern beschreibt eine Funktion des Durchqueerens, der Störung, des Durchkreuzens, zusammengefasst beschreibt es eine Störung der heteronormativen Ordnung. Edelman positioniert sich auch gegen Gay/Lesbian-Rights-Aktivist_innen, die sich für die Adoption von Kindern einsetzen. Er unterstellt ihnen eine Zusammenarbeit mit dem feindlichen System. Er proklamiert eine Form der radikalen „queerness als antisoziale Kraft, die für schwule, lesbische und zumindest auch für heterosexuelle Lust geöffnet ist, solange diese sich der Reproduktion verweigert.“ [11] Für Edelman gilt es den operierenden reproduktiven Futurismus durch die Hilfe der jouissance zu queeren. Mit juoissance ist eine Form des Mehr-Genießens gemeint, die in der Gegenwart eingelöst wird. Er bedient sich Konzepten der Lacanschen Psychoanalyse und benutzt im zweiten Kapitel den Neologismus „sinthomosexuality“. [12] Er leitet diesen Begriff von Lacans Begriff des Synthome sab. [13] DerTodestrieb gegen Leben, gegen Zukunft, gegen Bedeutung wird in einer heteronormativen Gesellschaft nicht anerkannt und auf die Figur des Sinthomosexuellen abgewälzt, der fortan vom antisozialen Trieb konstituiert wird. Das Child in No Future verweist wie das Sinthome bei Lacan auf ein nicht zugängliches Begehren. „Sinthome sind Zeichen, die ,für nichts‘ stehen und dabei zu anderen Sinthomen ,Verbindungen herstellen, die ihre Grundlage nicht in den narrativen Symbolstrukturen haben‘“. [14] Das Sinthome fungiert als Teil der jouissance und eignet sich für eine queere Position. Sinthomoexualität beharrt auf einen Zugang zum Genießen. 

Das Museum für Verhütung und Schwangerschaftsabbruch setzt sich meiner Meinung in die Logik des reproduktiven Futurismus, gleichzeitig geht es in der zugrunde liegenden Thematik darum das Kind nicht zuzulassen. Das Museum soll vermitteln wie die Kontrolle der Fruchtbarkeit funktionieren kann. Das wäre simpel gedacht nach Edelman zunächst einmal eine Position entgegen der Symbolik des reproduktiven Futurismus. Ich schlage allerdings vor, dass das Museum sich durch die Art wie der Verhütungsraum audiovisuell aufgearbeitet wurde eines Konzepts einer kohärenten, teleologischen Fortschrittserzählung bedient. Das Thema „Sexualität und Verhütung“ funktioniert im Verhütungsraum nur nach einer reproduktiven Logik und es wird von einer progressiven Vorstellung von Zeit ausgegangen. Die Geschichte der Verhütung bzw. des Schwangerschaftsabbruchs funktioniert nach einer Logik einer Art Zeitpfeil, von einer linearen Entwicklung der Geschichte hin zum Positiven. [15] In dieser Logik funktioniert die Erzählung der Geschichte der Verhütung zu homogen im Sinne einer Dichotomie „früher war es primitiver“ und „heutzutage entwickeln wir uns stetig weiter“. Es wird zu sehr von einer einheitlichen kontinuierlichen Temporalität ausgegangen, um heterogene, queere Zeitlichkeit zu berücksichtigen und damit eine mögliche Ideologie des reproduktiven Futurismus zu queeren. Zu sehr befindet sich das Museum meiner Meinung nach in einem Rechtfertigungszwang. Es wird impliziert, dass Sex im Kontext der Reproduktion zu verstehen ist. Der Verhütungsraum ist in 11 Panelen unterteilt, die man laut Beschriftung und Audioguide in chronologischer Reihenfolge durchlaufen soll. Es beginnt mit der Entdeckung der fruchtbaren Tage und endet mit dem Schwangerschaftstest. Dazwischen werden Verhütungsmethoden, wie die sogenannte „Scheidenspülung“, [16] das Kondom, die Pille, die Pille danach und die Sterilisation behandelt. Die Erzählung funktioniert dabei meistens durch eine Gegenüberstellung zwischen ‚damals‘ und ‚heute‘ und impliziert dadurch ein Fortschrittsdenken, das mögliche Diskontinuitäten außer Acht lässt. Beispielsweise wird zum Pillen-Panel geschrieben, dass es sich dabei um eine „wirklich große Revolution in der Fruchtbarkeitskontrolle“ [17] handelt. Das ist auf der einen Seite wahr, denn die Erfindung der Pille hat auch viele Vorteile gebracht und die Sexualmoral verändert, dennoch wird z. B. in keinem Wort erwähnt, dass die Pille auch massive Nebenwirkungen beinhalten kann. Hormonelle Verhütung verursacht neben psychischen Nebenwirkungen oft auch körperliche Nebenwirkungen wie: Blutdruckerhöhung, Anstieg der Leberwerte, erhöhtes Risiko für Thrombose und Lungenembolie oder ein erhöhtes Risiko für Brustkrebs. Die Pille wird seitens der Pharmaindustrie als Instrument für sexuelle Freiheit verkauft, oft wird jedoch nicht erwähnt, dass die Libido vieler Frauen enorm durch die Einnahme der Pille beeinträchtigt wird. Forschungsstudien zur Pille für den Mann wurden anderem wegen psychischer Nebenwirkungen wie Libido-Verlust und Depressionen abgebrochen. [18] Die Verhütung wird oftmals in den Verantwortungsbereich der Frau abgetreten. In der Abschrift des Audioguides zur Pille für den Mann heißt es: „Die ‚Pille für den Mann, wie der Stern und andere Medien sie fordern, wird es vermutlich nicht geben. Nicht so sehr aus medizinischen, sondern eher aus psychologischen Gründen: Frauen vergessen schon immer wieder die Pille einzunehmen, aber die Konsequenz aus ihrem Fehler ist, dass sie selbst schwanger werden. Gäbe es eine Pille für den Mann, kann man sich vorstellen, dass auch Männer das Einnehmen mitunter vergessen, mehr oder weniger absichtlich. Wie viele Frauen würden sich letztendlich darauf verlassen, dass der Mann regelmäßig die Pille einnimmt?“ [19] Es wird hier von einem sehr essentialistischen Bild von Männlichkeit bzw. Weiblichkeit ausgegangen, indem man dem Mann ‚natürlicherweise‘ zuschreibt, dass er nicht genauso verantwortungsbewusst ist wie eine Frau.

Das mag möglicherweise zwar tatsächlich so sein, aber es wird nicht differenziert, dass diese Art des Verantwortungsbewusstseins nicht ‚natürlicherweise‘ so gegeben ist, sondern oftmals das Ergebnis unterschiedlicher Sozialisationen ist. Eher könnte man die Frage stellen wieso es bei Verhütungsmethoden des Mannes bis dato so wenig Forschung gibt und die Verantwortung in heterosexuellen Beziehungen meist an die Frau abgeschoben wird. Das Museum bietet im Verhütungsraum keinerlei Informationen zu Verhütungsmethoden von gleichgeschlechtlichen Personen. Verhütung wird hier demnach gleichgesetzt mit Nicht-Schwanger werden. Die Ausstellung ist so konzipiert, dass von einem heterosexuellen Subjekt ausgegangen wird. Judith Butler [20] beschreibt Strukturen, die von einem heterosexuellen Subjekt als Norm ausgehen als „heterosexuelle Matrix“, [21] Lisa Duggan beschreibt dies als „Heteronormativität“ [22] Heterosexualität wird in diesen Theorien nicht einfach als Kategorie sexueller Orientierung bestimmt, sondern als hegemoniale oder allgemeingültige soziale Norm begriffen. Von dieser Norm stellen andere Sexualitäten bloß Abweichungen dar. David Halperin (1995) beschreibt Heterosexualität als Bedingung des Wissens, die selbst nicht infrage gestellt werde. Vorstellungen über das ‚Natürliche‘ und ‚Normale‘ werden durch eine solche Auslassung bzw. Unsichtbarmachung von queeren Identitäten gefestigt und legitimiert.[23] Der privilegierte Status der Heterosexualität wird durch die audio-visuelle Aufarbeitung des Museums nicht versucht zu dekonstruieren. Im fünften Panel zum Kondom wird beschrieben, dass es sich hierbei um ein Naturprodukt handelt, das ursprünglich aus Fischblasen hergestellt worden ist. Die Fortschrittserzählung wird hier weitergeführt, indem betont wird, dass durch den Vulkanisierungsprozess Gummikondome immer dünner wurden. Ich habe beim Panel zum Kondom selber sofort an safer sex bzw. Schutz vor Geschlechtskrankheiten gedacht. Dazu findet man allerdings nur einen kurzen Absatz: „Durch die Diskussion von Aids sind die Kondome noch mal beworben worden und haben eine andere Bedeutung bekommen.“ [24] Dadurch, dass nicht näher auf Aids als Krankheit eingegangen wird, wird die symbolische, keinesfalls ‚natürliche‘ Verbindung zwischen queerer Sexualität und dem Virus unsichtbar gemacht. Lukas Engelmann beschreibt, dass Darstellungen von HIV stets der Kontrolle, Regulierung und Normierung der Epidemie dienen. [25] Möglicherweise wird das Thema im Zuge der Ausstellung nicht behandelt, da Aids im Globalen Norden heutzutage eine chronische Krankheit geworden ist und ein medikalisiertes, anderes Leben dadurch möglich ist. Dadurch würde sich diese Information für eine klassische Fortschrittserzählung im Sinne einer kompletten Bekämpfung des Virus nicht eignen. Alison Kafer schreibt: „disability is seen as the sign of no future“ [26]. Aids ist auf der einen Seite die 1981 identifizierte Immunschwäche, welche von dem 1984 identifizierten Retrovirus HIV ausgelöst wird. Seit Mitte der 1990er Jahre führt Aids durch anti-retrovirale Medikamente nicht mehr unmittelbar zu einem frühzeitigen Tod. [27]

Heutzutage gelten HIV-positive Menschen unter effektiver Therapie sogar als nicht infektiös. Aids ist allerdings auch eine Epidemie, die mit „homosexual lifestyle or disease“ [28] verbunden wurde. Daraus resultierten eine Reihe von sexistischen, homophoben und rassistischen Vorstellungen, die mitunter sogar naturalisiert werden konnten. Paula Teichler schreibt über die zweite Epidemie von Aids: „AIDS is a nexus where multiple meanings, stories, and discourses intersect and overlap, reinforce, and subvert one another. Yet clearly this mysterious male homosexual text has figured centrally in generating what I call here an epidemic of signification“. [29] Die Verknüpfung von Homosexualität mit Tod und Krankheit in den ersten Jahren von Aids traf die LGBT-Community zu einem Zeitpunkt, an dem sie vor allem in den USA bereits eigene Strukturen und Räume errichtet hatten. Die Community sah sich zu diesem Zeitpunkt mit einem mächtigen Diskurs über die Herkunft einer tödlichen Krankheit aus ihren Reihen konfrontiert. [30] „Das Syndrom, seine speziellen Eigenschaften und seine Übertragbarkeit werden dazu benutzt, die alten Ängste zu verstärken, daß sexuelle Aktivität, Homosexualität und Promiskuität zu Krankheit und Tod führen.“ [31] Heutzutage ruft das Schreiben oder Sprechen über Aids möglicherweise andere Assoziationen hervor als noch vor 20 Jahren. „Damit tritt heute zunehmend die Aufgabe einer Geschichtsschreibung von Aids in den Vordergrund, die die längst stattfindende Archivierung eines ‚alten Aids‘ kritisch begleiten muss.“ [32] Da diese Thematik im Verhütungsraum nur mit einem Satz angeschnitten wird, wird das Museum meiner Meinung nach der Komplexität dieses Themas nicht gerecht.

Crip time

Alison Kafer stellt sich in dem Kapitel Time for Disability Studies and a Future for Crips [33] die Frage, was es bedeuten kann Behinderung durch andere Formen von Temporalitäten zu durchleuchten oder eine sogenannte crip time zu artikulieren. Zeitliche Kategorien sind bereits geläufig, um über Behinderung zu sprechen. Eine Möglichkeit Zeit zu crippen wäre laut Kafer zu untersuchen, in welcher Art und Weise Behinderung durch zeitliche Begriffe konzeptualisiert wird. Besonders in medizinischen Fachbereichen gibt es eine lange Tradition Behinderungen in Bezug auf Zeit zu beschreiben. Chronisches Fatigue-Syndrom, intermettierende Symptome oder ständige Schmerzen sind alles Arten Behinderung und Krankheit durch Termini des zeitlichen Andauerns zu beschreiben. Begriffe wie Häufigkeit, der Vorfall, das Vorkommen, der Rückfall, Genesung sind zeitliche Rahmungen von Symptomen und Krankheit. Auch die Disability Studies und Behindertenbewegungen greifen auf zeitliche Diskurse zurück, oftmals sogar auf die bereits erwähnten Begriffe, um Temporalitäten in Bezug auf disabilty zu analysieren. [34] „Indeed, part of the work of these movements has been to reveal ‚nondisabled‘ and ‚ablebodied‘ as temporal, and temporary, categories […] intended to remind nondisabled people that the abled/disabled distinction is neither permanent nor impermeable.“ [35] Das Mantra der Disability Studies ist laut Kafer, dass alle Menschen an irgendeinem Punkt ihres Lebens – sei es durch Krankheit, dem Alter, oder einem Unfall – mit Behinderung(en) leben müssen, „that becoming disabled is ‚only a matter of time“‘. [36] Sharon Snyder, Brenda Brueggemann und Rosemarie Garland-Thompson beschreiben die Temporalität dieser Unausweichlichkeit als „the fundamental aspect of human embodiment“.[37] Geläufige Kategorien von Krankheit und Behinderung (angeboren oder erst später im Leben aufgetreten, Diagnose und Prognose, Genesung und Rückfall etc.) sind Ausrichtung in und in Bezug auf Zeit. Kafer ordnet diese Kategorien unter dem Überbegriff ‚„crip time“‘. [38] Disability durch Aspekte anderer Temporalitäten zu erforschen erfordert Fragen, wie beispielsweise das Leben mit anders befähigten Körpern die zeitliche Wahrnehmung beeinflusst? Irv Zola und Carol Gill waren zwei der ersten Wissenschaftler_innen, die näher auf die zeitliche Ausrichtung von crip time eingegangen sind. Sie beschreiben crip time als eine essentielle Komponente der „disability culture“ [39] und der Behindertengemeinschaft.

„Crip time is flex time not just expanded but exploded it requires reimagining our notions of what can and should happen in time, or recognizing how expectations of ‘how long things take’ are based on very particular minds and bodies …Rather than bend disabled bodies and minds to meet the clock, crip time bends the clock to meet disabled bodies and minds.“ [40]

Man könnte laut Kafer die Vorstellung von Flexibilität in Bezug auf crip time als Infragestellen von normativen und normalisierenden Erwartungen von Zeitlichkeiten und Zeitplanungen verstehen. Die Autorin stellt sich außerdem die Frage wie ein Umdenken über Zeit neue Perspektiven für die Disability Studies eröffnet. Wie könnten Beobachtungen über crip time zu expansiveren Vorstellungen von Zeit und Zukunft führen? Auch die Queer Theory beschäftigt sich mit Fragen zur Zeit, Temporalitäten und Zukunftskonzepten. Kafer stellt sich unter diesem Gesichtspunkt die Frage, wie die disability studies, queere Arbeiten über kritische Futuritäten für ihre Belangen produktiv machen könnten – gleichzeitig aber auch wie sich das Verständnis von queeren Zukunftskonzepten ändern würde, wenn Erlebnisse von behinderten Personen berücksichtigt werden. [41] „Ideas about disability and disabled minds / bodies animate many of our collective evocations of the future; in these imaginings, disability too often serves as the agreed-upon limit of our projected futures.“ [42] Kafer generiert andere Ideen von Zukunft und Futuritäten. Die Autorin nutzt in diesem Kontext das Konzept der „curative time“ [43] gegen das sie sich stark ausspricht. Curative time beschreibt zeitliche Rahmungen, die meist für Behinderung an sich oder Menschen mit Beeinträchtigungen genutzt werden. Ihr Augenmerk liegt dabei vielmehr auf der zugrundeliegenden Ideologie der „compulsory able-bodiedness / able-mindedness“ [44], als auf Individuen mit Beeinträchtigungen, die von medizinischen Eingriffen Gebrauch machen. Es geht ihr hierbei dezidiert um ein „curative imaginary, an understanding of disability that not only expects and assumes intervention but also cannot imagine or comprehend anything other than intervention.“ [45] Ideen von Zukunft werden oft durch kurative Ausdrücke entworfen. In ihrem Zustand als Personen mit anders befähigtem Körper/Geist sind behinderte Menschen kein Teil der dominanten Fortschrittsnarrative — erst durch Rehabilitierung, dann ‚hoffentlich‘ normalisiert und im besten Fall geheilt, dürfen behindert Menschen wieder an der Zukunft teilnehmen. Innerhalb der zeitlichen Rahmung dieser kurativen Zeit ist der einzig angemessene Zustand von Menschen mit körperlichen oder geistigen Behinderungen, geheilt zu sein oder sich auf dem Weg der Genesung zu befinden. Kafer bemüht sich um andere Konzepte von Futuritäten, anstelle kurativer Ansätze. Sie stellt Überlegungen dazu an, wie man queere Zeit crippen bzw. wie man Konzepte queerer Zeitlichkeit durch Überlegungen der disability studies über Krankheit, Behinderung und crip time erweitern könnte.[46] Kafer beschäftigt sich in ihrer Analyse mit den bereits am Anfang des Essays beschriebenen Text No Future von Edelman. Sie argumentiert allerdings gegen eine komplette Verweigerung der Zukunft. Edelmans Standpunkt richtet sich dezidiert gegen jegliche Futuritätskonzepte („Fuck the Future“ [47]) Wie bereits obig erwähnt wendet sich Edelman gegen das Kind als ideologisches Zeichen für die Zukunft und kollektiven Sinnstifter. Er geht sogar einen Schritt weiter und verweigert Zukunft an sich: „insist that the future stop here“. [48] Kafer gibt Edelman aus rein queertheoretischer Perspektive Recht, da in einer heteronormativen Gesellschaft, Positionen, die sich gegen das Kind richten, politisch gesehen unmöglich sind. Auch aus einer queer crip Perspektive ist ein Zukunftskonzept, in welchem die Zukunft nur durch das symbolische Kind gedacht wird, ein Mittel eine „able-bodied / able-minded“ [49] Heteronormativität zu stützen und damit sehr problematisch. Beispielsweise werden Praktiken der pränatalen Diagnostik immer gängiger „[A] positive diagnoses will be ‚„solved‘“ through selective abortion, [that] is a clear manifestation of compulsory able-bodiedness and able-mindedness.“ [50] Schwangere Frauen mit Behinderungen oder schwangere Frauen, deren Feten positiv auf verschiedene Krankheiten getestet worden sind, werden als Bedrohung für die Zukunft verstanden. „[They] have failed to guarantee a better future by bringing the right kind of child into the present.“ [51] Somit sollte es laut Kafer auch ein Anliegen einer Crip-Perspektive sein, eine Idealisierung des Kindes als Symbol für eine schon immer verlorene Ganzheit, kritisch zu hinterfragen. Diskurse über Reproduktion, Generation und Vererbung sind meist durchzogen mit Ängsten vor Behinderung(en). Wir alle (sollen) ‚wollen‘, dass ‚unsere‘ Kinder gesünder, aktiver, stärker und klüger werden als wir es bereits sind – und deswegen soll alles in der Macht stehende getan werden, um dies möglich zu machen. Dieses symbolische Kind ist in einer solchen Vorstellung ‚natürlich‘ able-bodied bzw. able-minded. Politiken, die nur auf Zukunftvorstellungen ausgerichtet sind führen leicht zu einem Ethos des endlosen Verschiebens. Diesen Punkt kritisiert auch Edelman. Denn, wenn die Konzentration ausschließlich auf einer besseren Zukunft liegt, wird die Aufmerksamkeit von gegenwärtigen Problemen weggelenkt. Dieser stetige Blick nach vorne wird dadurch lähmend. „This deferral, this firm focus on the future, is often expressed in terms of cure and rehabilitation, and is bound up in normalizing approaches to the mind/body.“ [52]

Disability-Aktivist_innen setzen sich bereits seit Langem gegen jene Politiken des endlosen Verschiebens ein, eine Politik, die ökonomische, sowie kulturelle Ressourcen hauptsächlich dafür nutzt zukünftige behinderte Personen zu ‚heilen‘ während die gegenwärtigen Bedürfnisse und Erfahrungen von behinderten Menschen ignoriert werden. Kafer spricht ebenfalls sich gegen diese Art der Fokussierung auf die Zukunft aus, die lediglich dazu dient Behinderung jeglicher Art zu vermeiden. Praktiken der Sterilisation und der Institutionalisierung, von Knochenverlängerungen bis hin zu Wachstumsabschwächung wurden damit gerechtfertigt, dass solche Praktiken zu besseren Futuritäten von behinderten Menschen und deren Communities beitragen. Innerhalb dieser Diskurse kommt Behinderung nur als ‚Defekt‘ vor. [53] Auch eugenische Bewegungen, beispielsweise während der NS-Zeit können im Rahmen des reproduktiven Futurismus analysiert werden. „[E]xamples abound of how concerns about the future of the ‚„race“‘ and the future of the nation (futures often depicted as intertwined) have been wrapped up in fears and anxieties about disability.“[54] In den USA wurden Zehntausende Menschen mit unerschiedlichsten ‚Defekten‘ diagnostiziert und in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts von Vertreter_innen der Eugenik verfolgt, aufgrund ihres Risikos für die öffentliche Gesundheit. Diese Kategorie inkludierte nicht nur Menschen mit Behinderung, sondern auch Menschen ‚verdächtiger‘ ethnischer und religiöser Herkunft, genauso wie arme Menschen, sexuelle ‚Delinquent_innen‘ und Immigrant_innen ‚falscher‘ Länder. Menschen, die in einer oder mehrere der oben genannten Kategorien fielen, wurden teils von Behörden verfolgt, institutionalisiert, zwangssterilisiert und von der Öffentlichkeit isoliert. [55] Im 9. Panel zur Sterilisation, wird diese Praktik lediglich in einen Verhütungskontext gesetzt. Es wir von einer sogenannten endgültigen Methode gesprochen und eine Übersicht der Methoden aufgelistet, wie die Eileiterunterbindung bei der Frau oder die Operation der Samenleiter beim Mann funktioniert. [56] Auf der Homepage des Museums findet sich allerdings eine etwas kritischere Beleuchtung dieses Themas im Zuge der Buchbesprechung von Eugenik in Österreich — Biopolitische Strukturen von 1900 bis 1945 . Dort gibt es zumindest den Einwurf: „Aus der Sicht eines Museums für Verhütung und Schwangerschaftsabbruch ist die Betrachtung der eugenischen Bewegung deshalb interessant, weil sie die österreichische Gesetzgebung massiv beeinflusst hat.“[57] Dennoch hätte ich mir eine kritischere Aufarbeitung dieser Thematik bereits im Ausstellungsraum gewünscht. Denn Überlegungen welche Leben als lebenswert gelten und welches Erbgut es ‚verdient‘ weitergegeben zu werden, zieht sich durch die gesamte Geschichte. Alison Kafer stimmt Edelman in der Hinsicht zu, dass sie nachvollziehen kann inwiefern Zukunftskonzepte bereits viel Schaden für queere und behinderte Personen angerichtet haben und wie die Antwort dementsprechend leicht „fuck the future.“ [58] sein könnte. Dennoch widerspricht sie ihm in dieser radikalen Ansicht und insistiert: „The task, then, is not so much to refuse the future as to imagine disability and disability futures otherwise, as part of other, alternate temporalities that do not cast disabled people out of time, as the sign of the future of no future.“ [59]

Zusammenfassend kann man sagen, dass es wichtig ist, dass diese Themen in einem Museum aufgearbeitet wurden. Sex hat allerdings mehrere Signifikationen und es wäre interessant zu sehen wie grundsätzliche Spannungsverhältnisse neu konfiguriert werden könnten. Könnte die Aufarbeitung im Sinne des reproduktiven Futurismus eine Befreiung durchlaufen und wie würde das aussehen? Wie könnte das Museum Sex in queere oder Crip Kontexte setzen?


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[1] Museum für Verhütung und Schwangerschaftsabbruch, Audioguide,https://muvs.org/media/filer_public/ee/8f/ee8f7e5f-3721-4bc2-ac92-01cab1ee590b/audioguide_de_2017.pdf, 08.02.2020.

[2] Museum für Verhütung und Schwangerschaftsabbruch, Audioguide,https://muvs.org/media/filer_public/ee/8f/ee8f7e5f-3721-4bc2-ac92-01cab1ee590b/audioguide_de_2017.pdf, 08.02.2020.]

[3] „Review essay. No Future: Queer Theory and the Death Drive“,Environment and Planning D: Society and Space, vol.28, 2010, S.178-183, hier S.178.

[4] Edelman, Lee. No Future: Queer Theory and the Death Drive. Durham: Duke University Press, 2004. Kapitel The Future is Kid Stuff

[5] Edelman, Lee. No Future: Queer Theory and the Death Drive. Durham: Duke University Press, 2004.S.31.

[6] Halberstam, Judith/Jack: Queer Archives in a Queer Time and Place: Transgender Bodies, Subcultural Livesby. S.823.

[7 ]Edelman, Lee. No Future: Queer Theory and the Death Drive. Durham: Duke University Press, 2004.S.2.

[8 ]Edelman, Lee. No Future: Queer Theory and the Death Drive. Durham: Duke University Press, 2004.S.3.

[9 ]Sylvia Mieszkowski: Queere Polemik: Lee Edelman wider den ‚Reproduktiven Futurismus‘. (Rezension über: Lee Edelman: No Future. Queer Theory and the Death Drive. Durham, NC / London: Duke University Press 2004.)

In: IASLonline [24.03.2006] URL: <http://www.iaslonline.de/index.php?vorgang_id=1513>

Datum des Zugriffs: 08.02.2020. Absatz 4.

[9 ] Ebd. Absatz 5.

[10 ]Edelman, Lee. No Future: Queer Theory and the Death Drive. Durham: Duke University Press, 2004.S.13.

[11] Sylvia Mieszkowski Absatz 10.

[12 ] Edelman, Lee. No Future: Queer Theory and the Death Drive. Durham: Duke University Press, 2004.S.34.

[13] Vgl. Silvia Mieszkowski Absatz 12.

[14] Silvia Mieszkowski Absatz 13.

[15] Vgl. Lisa Malich, Faltungen von Zeit,»When we were gender…« – Geschlechter erinnern und vergessenAnalysen von Geschlecht und Gedächtnis in den Gender Studies, Queer-Theorien und feministischen Politiken. Kultur&Konflikt,2014,Transcript Verlag, hg.v. Guggenheimer, Jacob; Isop, Utta; Lebetseder, Paris; Merlitsch, Kirstin. S.25-40.

[16 ]Museum für Verhütung und Schwangerschaftsabbruch, Audioguide,https://muvs.org/media/filer_public/ee/8f/ee8f7e5f-3721-4bc2-ac92-01cab1ee590b/audioguide_de_2017.pdf, 08.02.2020.

[17] Museum für Verhütung und Schwangerschaftsabbruch, Audioguide,https://muvs.org/media/filer_public/ee/8f/ee8f7e5f-3721-4bc2-ac92-01cab1ee590b/audioguide_de_2017.pdf, 08.02.2020.

[18] Yael Adler, „Wie belastend ist die Pille für den weiblichen Körper?“ Zeit Online, 11.12.2017, https://www.faz.net/aktuell/gesellschaft/gesundheit/antibaby-pille-wie-belastend-ist-sie-fuer-den-koerper-15332903-p2.html,08.02.2020.

[19] Museum für Verhütung und Schwangerschaftsabbruch, Audioguide,https://muvs.org/media/filer_public/ee/8f/ee8f7e5f-3721-4bc2-ac92-01cab1ee590b/audioguide_de_2017.pdf, 08.02.2020.

[20] Butler, Judith. 1991 [1990]. Das Unbehagen der Geschlechter. Frankfurt a. M.: Suhrkamp.S.63.

[21 Ebd.]

[22] Duggan, Lisa. 2000. „The New Homonormativity: The Sexual Politics of Neoliberalism.“ In Materializing Democracy: Toward a Revitalized Cultural Politics, edited by Russ Castronovo and Dana D. Nelson, 175-194. Durham, NC: Duke University Press. 

[23] Vgl. Tedjasukmana, Chris: Queere Theorie und Filmtheorie, in: Handbuch Filmtheorie, Springer Verlag 2016.S.1-19. 

[24] Museum für Verhütung und Schwangerschaftsabbruch, Audioguide,https://muvs.org/media/filer_public/ee/8f/ee8f7e5f-3721-4bc2-ac92-01cab1ee590b/audioguide_de_2017.pdf, 08.02.2020.

[25] Vgl. Engelmann, Lukas: „Ein queeres Bild von AIDS. HIV-Visualisierungen und queere Politiken des Vergessens“, Feministische Studien 30/2, 2012, S.245-258.

[26] Kafer, Alison. Feminist, Queer, Crip. Bloomington, Indiana: Indiana University Press, 2013.

[27] Vgl. Engelmann, Lukas: „Ein queeres Bild von AIDS. HIV-Visualisierungen und queere Politiken des Vergessens“, Feministische Studien 30/2, 2012, S.246.

[28] CDC, Center for Disease Control (1981): Pneumocystis Pneumonia – Los Angeles. In: Morbidity and Mortality Weekly Report Nr. 21, 250–252.

[29] Treichler, Paula A. (1988): AIDS, Homophobia, and Biomedical Discourse: An Epidemic of Signification. In: Crimp, Douglas (Hrsg.): AIDS, Cultural Analysis, Cultural Activism, S.42.

[30] Vgl. Engelmann, Lukas: „Ein queeres Bild von AIDS. HIV-Visualisierungen und queere Politiken des Vergessens“, Feministische Studien 30/2, 2012, S.248.

[31] Rubin, Gayle S. (2003): Sex denken: Anmerkungen zu einer radikalen Theorie der sexuellen Politik. In: Kraß, Andreas (Hrsg.): Queer Denken. Gegen die Ordnung der Sexualität. Frankfurt a.M., S.73.

[32 ] Vgl. Engelmann, Lukas: „Ein queeres Bild von AIDS. HIV-Visualisierungen und queere Politiken des Vergessens“, Feministische Studien 30/2, 2012, S.247.

[33]Kafer, Alison. Feminist, Queer, Crip. Bloomington, Indiana: Indiana University Press, 2013.

[34] Vgl.Ebd. S.25.

[35]Ebd.

[36] Ebd. S.26.

[37] Ebd.

[38] Ebd.

[39]Ebd.

[40]Ebd. S.27

[41] Vgl. Ebd.

[42] Ebd.

[43]Ebd.

[44] Ebd.

[45]Ebd.

[46] Ebd.

[47] Edelman, Lee. No Future: Queer Theory and the Death Drive. Durham: Duke University Press, 2004.S.28.

[48] Ebd. S.31

[49] Kafer, Alison. Feminist, Queer, Crip. Bloomington, Indiana: Indiana University Press, 2013. S.29.

[50] Ebd.

[51] Ebd. 

[52] Ebd.

[53] Vgl. Ebd.

[54] Ebd.S.30.

[55] Vgl.Ebd.

[56] Vgl. Museum für Verhütung und Schwangerschaftsabbruch, Audioguide,https://muvs.org/media/filer_public/ee/8f/ee8f7e5f-3721-4bc2-ac92-01cab1ee590b/audioguide_de_2017.pdf, 08.02.2020.

[57] Grammer, Claudia; Krejsa, Susanne, Museum für Verhütung und Schwangerschaftsabbruch, http://de.muvs.org/topic/eugenik-in-oesterreich-biopolitische-strukturen-von-1900-bis-1945/, 14.02.20.

[58] Edelman, Lee. No Future: Queer Theory and the Death Drive. Durham: Duke University Press, 2004.S.28.

[59] Kafer, Alison. Feminist, Queer, Crip. Bloomington, Indiana: Indiana University Press, 2013. S.34.