Video – Stephan Herzog/Gwendoline Wagner
Die HörOrt-Recherche im Rahmen des Proseminars Sound and Senses führte uns ins Zentrum der Stadt, nämlich zum Karlsplatz und der an ihm gelegenen Karlskirche. Die Orte wurden von uns während des Semesters zu mehreren Tages- und Nachtzeiten besucht, um eine möglichst große Bandbreite an Situationen dokumentieren zu können. Die dabei hergestellten Aufnahmen dienten uns vor allem zur akustischen „Bebilderung“ unserer Präsentation und erlaubten es uns, einzelne der wahrgenommenen akustischen Phänomene in den Hörsaal mitzubringen.
Entstanden ist daraus die ca. fünfminütige Videoarbeit „Innen Außen Tag Nacht“, welche die kontrastierenden Tageszeiten und Räumlichkeiten zuerst durch abwechselnde Montage und schließlich durch Überlagerung greifbar machen soll. So werden im zweiten Teil des Films zum Beispiel der bei Nacht verlassene Spielplatz mit der Soundkulisse des Vortages oder eine Außenaufnahme der Karlskirche mit der Tonspur des Inneren der Kirche kombiniert.
Die Beobachtungen vor Ort und das Bearbeiten des Materials führten uns zu Theorien über Soundscapes, Keynote Sounds und Lautmarken (R. Murray Schafer).1 Die Suche nach Alternativen zum pejorativen Begriff „Lärm“2 und unserer Kernfrage „Wem gehört die Stadt?“ haben unsere audiovisuelle Hör-Ort Recherche inspiriert. Diese befasste sich auch mit dem Thema Kunst im öffentlichen Raum, da sich unsere Dokumentation mit dem Zeitraum überschnitt, in dem die „Ingeborg Bachmann Kuppel“, eine Klangskulptur von Gerhard Fresacher und Armin Guerino, am Karlsplatz gastierte.3
1 Vgl. Schafer, Murray: Klang und Krach. Eine Kulturgeschichte des Hörens. Frankfurt/Main: Athenäum 1988
2 Vgl.: Mieszkowski, Sylvia/Nieberle, Sigrid (Hg.) Unlaute. Noise / Geräusch in Kultur, Medien und Wissenschaft. Bielefeld: transcript 2017
3 Vgl. https://www.bachmann-kuppel.at/die-kuppel/